Sprachen in Deutschland
Deutschland hat durch seine zentrale Lage in Mitteleuropa seit jeher eine Vielzahl an Einwanderungswellen erlebt. Aber auch durch den Handel, durch Kriege und Arbeitsmigration kamen immer auch schon andere Sprachen ins Land.
Während die meisten der Sprecher, sofern sie hier sesshaft wurden, ihre ursprüngliche Muttersprache zu Gunsten des Deutschen aufgaben, verblieben doch immer auch einige ihrer Wörter, die als Lehnwörter Eingang ins Deutsche fanden.
So gibt es im heutigen Deutschen viele Wörter, die aus dem Französischen, aus slawischen Sprachen, aus dem Arabischen, dem Italienischen, dem Jiddischen und dem Englischen übernommen wurden. Im Bereich der Wissenschaft wurde zudem eine Vielzahl an Begriffen aus dem Lateinischen und (Alt-)Griechischen in die deutsche Sprache integriert.
Regionale Amts- und Minderheitensprachen in Deutschland
In Deutschland besitzen neben der deutschen Sprache auch weitere Sprachen regional den Status einer Amtssprache. Hierzu zählen Dänisch und Friesisch in Schleswig-Holstein, Sorbisch im Südosten Brandenburgs und Nordosten Sachsens sowie Niederdeutsch in Teilen Norddeutschlands.
Romani, die Sprache der Sinti und Roma, genießt in Deutschland ebenfalls besonderen Schutz als Minderheitensprache - besitzt allerdings keinen offiziellen Status als Amtssprache.
All diesen Minderheiten- und Regionalsprachen ist allerdings gemein, dass die Zahl ihrer Sprecher recht niedrig ist und kontinuierlich abnimmt, da sie hauptsächlich von der älteren Generation noch gepflegt und gesprochen werden.
Die deutsche Gebärdensprache, die Gehörlosen zur Kommunikation dient, ist heute ebenfalls als eigenständige Sprache gesetzlich anerkannt.
Muttersprachen von Migranten in Deutschland
Nun werden natürlich nicht nur diese „gesetzlich geschützten“ Sprachen gesprochen – nein, vielmehr können Sie heute nahezu jede Sprache der Welt auf deutschen Straßen hören.
Manche dieser Sprachen werden lediglich von einer Handvoll Menschen gesprochen, andere hingegen können Sie fast überall von Flensburg bis zum Bodensee vernehmen.
Zu den meistgesprochenen Sprachen in der Bundesrepublik (mit mehr als 100.000 Sprechern) gehören Russisch mit (je nach Schätzung) bis zu drei Millionen Muttersprachlern, Türkisch mit mehr als zwei Millionen Muttersprachlern, Polnisch, Kurdisch, Italienisch, Griechisch, Arabisch, Niederländisch, Serbisch, Kroatisch, Spanisch und Englisch.
Während sich in der jüngeren Vergangenheit die erste Generation von Migranten, die ab den 1950er Jahren nach Deutschland kam, noch vorwiegend in ihrer Muttersprache unterhielt, hat die zweite und dritte Einwanderergeneration seitdem in aller Regel (Hoch-)Deutsch als Umgangs- und Schriftsprache angenommen.
Vor allem in Süddeutschland haben zudem regionale Dialekte wie Bairisch oder Schwäbisch Eingang in die Umgangssprache der Migrantenkinder gefunden.
Interessant ist, dass sich bei einigen Migrantengruppen eigene umgangssprachliche Mischsprachen entwickelt haben, bei denen Wortschatz und grammatische Strukturen aus dem Deutschen und den jeweiligen Muttersprachen vermengt wurden.
Vor allem in deutschrussischen und deutschtürkischen Communitys haben sich so eigene Umgangssprachen entwickelt.
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von Christoph Gollub
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